Montag, 24. August 2009

719 Grundstücke mit kritischem Innenleben (Tagi, 22.8.09)

"719 Grundstücke mit kritischem Innenleben" titelt der Tagi im Züri-Teil der Wochenend-Ausgabe vom 22.8.09.
René Staubli berichtet ausführlich über die mehr als 6400 Grundstücken im Kanton Zürich, auf denen unsachgemäss entsorgte Abfälle lagern. Auf einem dieser Grundstücke stehen die Pavillons I und II Kindergarten und Schule Ruggächer in Zürich Affoltern.
Als Zusatzinformation wird im Artikel auf die für Montag, 24.8.09, im Schulhaus Isengrind geplante Informationsveranstaltung des Schuldepartements hingewiesen.

Freitag, 21. August 2009

Präsentation der IMMO zu den Ruggächer-Pavillons (Feb./März 2008)

Anlässlich einer Sitzung zur parlamentarischen Meinungsbildung hat die IMMO (1) verschiedene Fakten und Strategiene präsentiert.

Hier finden sich die zwei Präsentationen:
Präsentation IMMO Feb. 08 - Ruggächer Provisorisches Schulhaus-1
Präsentation IMMO März 08 - Ruggächer Provisorisches Schulhaus-2

(1) IMMO - Die Immobilien-Bewirtschaftung der Stadt Zürich (IMMO) ist Eigentümervertreterin und Bewirtschafterin der ihr anvertrauten Immobilien des Verwaltungsvermögens. Dazu zählen Schul-, Werk-, Verwaltungs-, Sport-, Gesundheits-, Sozial-, Kultur- und Kleinbauten. Die IMMO berät die Departemente und den Stadtrat in allen strategischen Fragen zur Ressource Raum und arbeitet in verschiedenen städtischen Entwicklungsprojekten mit.

Und hier ein paar der interessanteren Folien aus den Präsentationen:








Affoltern: Chaos bei der Schulraumplanung (Forum der Parteine im Tagblatt)

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Affoltern: Chaos bei der Schulraumplanung

In den Sommerferien haben Eltern in Zürich-Affoltern eine seltsame Entdeckung gemacht. Das Schulprovisorium Ruggächer an der Mühlackerstrasse 90 und 92 steht auf einem mit Schadstoffen belasteten Grundstück. Drei Wochen bevor ihre Kinder den ersten Chindsgitag in diesem Schulprovisorium feiern sollten, haben die Eltern von den zuständigen Ämtern Auskunft verlangt.

Drei Wochen mussten Sie warten. Erst als der Tages-Anzeiger die Geschichte aufzugreifen begann, bekamen die Ämter Beine. Am Samstag vor Schulbeginn – am Tag, als der Tagi berichtete – bekamen die betroffenen Eltern Post vom Schulamt. Es sei alles halb so schlimm, hiess es in dem Schreiben.
Die volle Wahrheit war das nicht. Denn die geht so.

Im Februar 2008 hat sich die Stadtentwicklungskommission des Gemeinderats mit dem Schulprovisorium Ruggächer und den Altlasten befasst. Die Verwaltung sagte damals, dass auf dem der Stadt Zürich gehörenden Grundstück vier Schulpavillons gebaut werden sollen. Sechs Primarschulklassen, vier Kindergärten und ein Hort sollten darin Platz finden. Geplant war auch ein Allzweckplatz oder eine Halle für die Turnstunden.
Schriftlich nachlesbar ist in den Unterlagen auch, dass die Altlasten rasch verschwinden sollten. Wörtlich heisst es in den vom Hochbaudepartement verfassten Kommissionunterlagen: „Beim Bezug des Standortes durch Kinder wird das Areal altlastenfrei sein“. Auf dieser Grundlage stimmte der Gemeinderat im April 2008 dem Bau des zweiten der insgesamt vier Pavillons zu.

Gekommen ist alles ganz anders. Von einer Sanierung der besonders stark belasteten Parzelle, die direkt neben den bestehenden zwei Schulpavillons liegt, war nach dem Beschluss des Gemeinderats nicht mehr die Rede. Der Eigentümer (sprich: die Stadt Zürich) habe im Moment kein Interesse an einer Altlastensanierung, sagte man den besorgten Eltern im Sommer 2009. Und von einem Schulprovisorium mit vier Pavillons und Allzweckplatz oder Turnhalle will heute auch niemand mehr etwas wissen. Weil das Grundstück an der Mühlackerstrasse nicht saniert wird, werden die nächsten zwei Schulpavillons nun an einem anderen Ort aufgestellt.

Auch der Startschuss für die Planung des Schulhauses Ruggächer, das dereinst einmal die Schulpavillons ersetzen soll, steht noch nicht fest. Es ist deshalb absehbar, dass die Kinder der Neubausiedlungen in Affoltern noch Jahre in verstreuten Pavillons zur Schule gehen und keine Turnhalle haben werden. Sie werden auf einen wegen den giftigen Altlasten abgesperrten Platz schauen, den die Stadt nicht saniert, weil bei der Investitionsplanung die Schulen in Affoltern keine Priorität haben.

Falsche finanzpolitische Prioritäten und Chaos bei Schulraumplanung auf Kosten von Kindern, Eltern und Lehrpersonen: Dass das die Realität in der reichen Stadt Zürich ist, konnten wir uns nicht vorstellen. Einfach hinnehmen werden wir es nicht. Am 14. August hat Walter Angst (AL) ein Postulat eingereicht, mit dem er die Verlegung der beiden bestehenden Schulpavillons auf eine nicht kontaminierte Fläche verlangt. Mit einer von mehr als 30 GemeinderätInnen unterzeichneten Anfrage will die AL zudem etwas mehr Licht in die Affäre Ruggächer bringen.

Wir sind zuversichtlich, im Gemeinderat Mehrheiten für Sofortmassnahmen und einen Neubeginn der Schulhausplanung in Affoltern zu finden.
Alternative Liste Zürich

Informationsveranstaltung von Stadtrat Lauber 'zur Klärung allfälliger Unsicherheiten' - Mo. 24.8.09

Donnerstag, 20. August 2009

Keine Alternative zum Ruggächer (Zürich Nord, Nr. 34/20.8.2009

In der aktuellen Ausgabe (Nr34/09) berichten Roger Sutter und Pia Meier über die Bodenbelastung unter den Schulpavillons Ruggächer.
Im Artikel stellen sie fest: "Das Erdreich unter den Schulpavillons an der Mühlackerstrasse ist mit Schadstoffen belastet. Trotzdem gingen die Kinder am Montag dorthin; es gibt keinen anderen Platz für sie im Quartier." Und zitieren aus einem Brief der Präsidentin des QV Affoltern: "«Es ist uns unverständlich, dass auf einem überwachungsbedürftigen, belasteten Standort überhaupt Kindergarten- und Schulpavillons aufgestellt wurden. Die grosse Verunsicherung der Eltern ist völlig verständlich», teilt QV-Präsidentin Doris Weber in einem Brief an die zuständigen Stadträte mit."
Der QV forder einen neuen Standort: «Das Kindswohl geht hier gegenüber irgendwelchen finanziellen Überlegungen oder Sparmassnahmen eindeutig vor.»

Und auch da kann man nur zustimmen: "Die Schulpavillons im Ruggächer haben allerdings noch andere Probleme, vor allem keine Turnhalle. Deshalb und weil in Affoltern weiter rege gebaut wird, fordert das Quartier seit längerem den Bau des neuen Schulhauses, welches voraussichtlich erst ab 2014 gebaut werden soll. «Der Bau des neuen Schulhauses mit Kindergarten soll von der Stadt beförderlich in Angriff genommen werden», verlangt nicht nur der Quartierverein."

Stadträtliche Weisung: Erstellen der provisorischen Schulanlage Ruggächer, Verlegung eines zweiten Pavillons, Objektkredit

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Zitat aus der Weisung:

"Das für die Pavillon-Schulanlage vorgesehene städtische Grundstück bietet ausreichend Platz für vier "Züri Modular-Pavillons" samt den nötigen Aussenanlagen. Ein erster Pavillon ist bereits aus der Schulanlage Heumatt verlegt worden und seit Beginn des Schuljahres 2007/2008, ergänzt mit zwei Modulen, in Betrieb. Er nimmt zwei Unterrichtsräume im Erdge1063/12.09.2007 2/3 schoss und einen Hort mit Aufwärmküche im Obergeschoss auf. Die hinzugefügten Elemente dienen dazu, die Flexibilität bei der Einrichtung von Kindergarten, Hort und Klassenzimmer zu erhöhen, da das Raumprogramm jeweils auf die aktuellen Bedürfnisse abzustimmen ist.
Die Liegenschaftenverwaltung überlässt der Immobilien-Bewirtschaftung das Grundstück unentgeltlich, die Kosten einer allfälligen Altlastenentsorgung gehen jedoch zulasten der Immobilien-Bewirtschaftung. Aufgrund der beim Bau des ersten Pavillons durchgeführten Untersuchungen sind auch beim Zweiten keine besonderen Entsorgungsmassnahmen erforderlich.
Solche werden allerdings für die Erstellung des dritten und vierten Pavillons anfallen. Umfang und Kosten lassen sich zum heutigen Zeitpunkt noch nicht quantifizieren."

Und hier zum Vergleich die Weisung "Weisung 234 1092. Immobilien-Bewirtschaftung der Stadt Zürich, Objektkredit von 60,75 Mio. Franken für den Neubau der Schulanlage Leutschenbach" - eine sehr teuer Schulanlage, fertiggestellt nach langen Bauverzögerungen, in einem Gebiet, in dem der Schulraumbedarf wesentlich geringer ist als in Affoltern.

Dienstag, 18. August 2009

Stadt prüft zusätzliche Messungen auf belastetem Kindergartenareal (Tagi vom 18 8 09)

Im Tagi vom 18 8 09 wird berichtet, dass Stadtrat Gerold Lauber innert 10 Tagen (nach neusten Infos am 24.8.09) die Eltern in Affoltern über das Problem der belasteten Böden informieren will. Lauber sagte dem Tagi gegenüber, dass er den Standort «für einen Kindergarten nicht ideal» halte. René Staubli stellt im Artikel fest, dass nach wie vor ungeklärt ist, warum die Stadt die Böden nicht saniert oder einen anderen Standort für die Pavillons gewählt hat.

Montag, 17. August 2009

"Chindsgi soll auf sauberen Boden umziehen" (im Tagi vom 17.8.09)

Im Tagi vom 17 8 09 bleibt René Staubli am Thema dran.
Im Artikel kommt der Quartierverein Affoltern zu Wort (Zitat aus dem Artikel):
«Mit Entsetzen» hat der Quartierverein Zürich-Affoltern den Bericht des TA über die belasteten Böden beim Kindergarten Ruggächer an der Mühlackerstrasse zur Kenntnis genommen. Es sei «unverständlich», dass auf einem solchen Grundstück «überhaupt Kindergartenpavillons aufgestellt werden», heisst es in einer schriftlichen Erklärung vom Wochenende. Die grosse Verunsicherung der Eltern sei «völlig verständlich». Der Quartierverein fordert den Stadtrat und die Verwaltung «dringend auf, die Kindergartenpavillons auf einem andern Standort aufzustellen». Das Wohl der Kinder gehe «gegenüber irgendwelchen finanziellen Überlegungen oder Sparmassnahmen eindeutig vor».

Sonntag, 16. August 2009

Brief der Schule im Isengrind zu Schulanfang und Bodenbelastung

Der Vergleich mit den Facts aus der Recherche des Tagi ist - nun, sagen wir mal, interessant...


Dringliche schriftliche Anfrage, Gemeinderat der Stadt Zürich

Gemeinderat von Zürich 19. August 2009

(Dringliche) Schriftliche Anfrage von Walter Angst (AL)

Auf der von der Immo angemieteten Liegenschaft Mühlackerstrasse 90 und 92 betreibt das Schulamt der Stadt Zürich die beiden Schulpavillons Ruggächer. Das Grundstück ist im Ka-taster der belasteten Standorte und Altlastenverdachtsflächen als „überwachungsbedürftiger belasteter Standort“ aufgeführt. Das benachbarte Grundstück (Standort Nr 0261/I.N032) ist im Kataster als „Sanierungsbedürftiger belasteter Standort“ mit Hinweisen auf Gasemissionen aufgeführt. In den beiden Schulpavillons sind mehrere Kindergarten- und Schulklassen unter-gebracht. Der Gemeinderat hat am 2. April 2008 einem Objektkredit von 1,45 Millionen Fran-ken für die Einrichtung eines zweiten Pavillons auf dem Areal zugestimmt. In einer der Sitzungen der vorberatenden Kommission abgegeben Präsentation heisst es:“Beim Bezug des Standortes durch Kinder wird das Areal altlastenfrei sein“. Dies ist bist heute nicht geschehen.

Wir bitten den Stadtrat um die Beantwortung der folgenden Fragen

  1. Welche Varianten sind für die provisorische Bereitstellung von Schulraum bis im Frühling 2008 geprüft worden? Wie teuer waren die einzelnen Varianten, wie gross waren die Kostenunterschiede?
  2. Wer hat wann aufgrund welcher Überlegungen beschlossen, auf die noch im Frühjahr 2008 vorgesehen Sanierung des Standorts Ruggächer zu verzichten?
  3. Mit dem Verzicht auf die Altlastensanierung war auch die geplante Erweitung des Schulprovisoriums (4 statt 2 Pavillons) nicht mehr realisierbar. Welcher Standort ist als Alternative für die zwei zusätzlichen Pavillons vorgesehen? Welche Mehrkosten fallen aufgrund der Wahl eines anderen Standorts a) bei der Immo; b) beim Schulamt an?
  4. Welche Auflagen sind der Immo im Rahmen des Bewilligungsverfahrens für den Bau des Schulprovisoriums Ruggächer gemacht worden? Hat das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) eine Stellungsnahme abgegeben a) zum Projekt und b) zum Verzicht auf die Altlastensanierung?
  5. Sind die Öffentlichkeit, die Eltern und die betroffenen Lehrpersonen über die Altlas-tensituation und den Verzicht auf die Sanierung des Standorts Ruggächer informiert worden? Wenn ja: Wie? Wenn nein: Warum nicht?
  6. Während den Sommerferien 2009 sind verschiedene Dienststellen im Hochbau- und im Schuldepartement von betroffenen Eltern auf die Altlasten angesprochen worden. Wie haben die Behörden auf diese Fragen reagiert (vor und nach der Publikation in den Medien)? Wann sind die Departementsleitungen und die zuständigen StadträtIn-nen über diese Anfragen orientiert worden?
  7. Im Frühjahr 2008 ist der Stadtentwicklungskommission ein Zeitplan für die Erstellung des definitiven Schulhauses Ruggächer abgegeben worden. Dieser sah vor, Ende 2009 den Architekturwettbwerb für des Schulhaus Ruggächer zu starten. Kann dieser Zeit-plan eingehalten werden oder wurde das Projekt bereits neu terminiert?
  8. Ist der Stadtrat heute noch der Meinung, dass sich ein Grundstück, das im Kataster der belasteten Standorte aufgeführt ist und neben einer Parzelle liegt, die als „sanierungs-bedürftig“ bezeichnet wird, als Standort für einen Schulpavillon eignet? Ist der Stadt-rat der Meinung, dass der im 2008 beschossen Verzicht auf die Sanierung des Stand-orts richtig war?
Definitive, eingereichte Version.